Spielen Sie wieder den alten Sommerhit? Den vom ...

Nudelholz! (nach einer Idee von Jenny)

Anke dichtete dazu:

Kuchen will ich backen heute,

Mehl und Eier fix verrührn.

Nachher komm’n ein Haufen Leute,

meine Kochkunst soll’n sie spür’n!

Ich wirke mit dem Nudelholz

und singe laut und stolz

 

Aber ach, der Teig wird klebrig,

Eierschalen knacken auch.

Ist das Zucker? Salz? Ganz neblig,

aus dem Ofen steigt der Rauch.

Fest roll ich mit dem Nudelholz

und sage mir: was soll’s!


Warum piepst die Mikrowelle?

Und was riecht hier so verkohlt?

Mist, die Milch! Und wer, zur Hölle,

hat die Hefe weggeholt?

Da schwinge ich mein Nudelholz

und frage laut: wer holt’s?

Schmeckt die Soße? Sagt jetzt bloß

nichts Falsches, aus dem Ofen holt’se!

Was ist das? mein ganzer Stolz

ach der Kuchen, schwarz wie Holz-

kohle, wollt’s

retten, doch

essen noch

kann man’s nicht.

In den Abfall weg nun rollt’s,

und hinterher das Nudelholz

Mit hellem Schein das Nudelholz

im Feuer brennt – was soll’s!



Auch eine Möglichkeit, ein Nudelholz zu benutzen. Motiv aus einer Almhütte in Südtirol.


Foto: Heike Trefflich


Claudia verfasste folgende Nudelholz-Ballade:

Fescher Bursche, flotte Biene,

trafen sich bald in der Düne.

Pizza wär sein ganzer Stolz,

doch ihm fehlt das Nudelholz.

 

Und so kam’s, wie’s kommen muss:

Die Dame übt sich im Verdruss.

Er sucht verzweifelt nach dem Ding,

bis sie sich mit dem Fuß verfing.

 

Mit großem Schwunge flog es dann

in den nah geleg’nen Tann,

er ergriff es unter’m Reisig,

und ihr Blick ward langsam eisig.

 

In der Hand hielt er nun stolz

das gefund’ne Nudelholz,

wog es hin und wog es her,

war es doch beachtlich schwer.

 

Sie – wollt’ noch was vom Baume,

er sei schließlich keine Pflaume,

sondern wisse, wie ein Mann

eine Frau bezirzen kann.

 

Er versucht mit Apfelscheiben

ihren Hunger zu vertreiben.

Doch wollt’s ihm nicht recht gelingen,

und er sann nach and’ren Dingen.

 

Dem Burschen kam bald die Idee,

dass am nah geleg’nen See

er mit selbst gebauten Angeln

einen Fisch an Land könnt’ hangeln.

 

Doch die Diva nörgelt schon,

und versprüht so manchen Hohn,

meint, ihm würde nur dran liegen,

sie bald in sein Bett zu kriegen.

Von der Hand konnt er’s nicht weisen,

ach, hätt’ er doch jetzt ein Eisen,

mit dem man ein Feuer schürt,

wie sich’s in dem Fall gebührt,

 

ganz romantisch, mit Geknister –

hatte sie vielleicht Geschwister?

Einen Bruder, flötet sie,

doch der kümmere sich nie.

 

Als der Bursche dieses hörte,

ihn ein Zweifel arg verstörte:

Wie sollt’ er sich bloß verhalten,

käm’ in Kontakt er mit dem Alten?

 

Ein lautes Schnaufen hinter’m Busche –

ach, wär er doch nicht so ’ne Lusche,

könnt mutig haun er eins, zwei, drei

den bösen Eindringling zu Brei.

 

Die Dame sank vor Schreck hernieder,

er wollt schon öffnen ihr das Mieder,

als der Bursch’ mit Graus vernahm,

dass etwas herüber kam.

 

Vor ihm stand ein Bär von Mann,

wie man ihn sich wünschen kann.

Doch der Typ war gar kein Guter,

er entpuppt sich als ihr Bruder!

 

Der Bursch fand seine Sprache wieder,

ihm schlotterten noch alle Glieder,

der Kerl war ihm nicht ganz geheuer,

doch lud er ihn zu sich ans Feuer.

 

Dort saßen sie die ganze Nacht,

wer hätte sowas schon gedacht?

Und sie erzählten sich, was soll’s,

Geschichten rund um’s Nudelholz.