Schreibblockade zwo: Schreibtyp

Di 18 Nov 2014

 

2. mögliche Ursache: Arbeitsweise entspricht nicht dem Arbeitstyp

 


Ich bin eine Drauflosschreiberin, wenn mich ein Thema gepackt hat und ich die passende Form dafür gefunden habe, fange ich an. Wie ich das Thema umsetze und was die Figuren antreibt, erarbeite ich mir mit Stift und Papier. Ich denke schreibend nach (auch über meine Emotionen) und formuliere erste Texte, bis es mich an den Computer zieht.
Meist ergibt sich der Spannungsbogen bei der Arbeit am PC, manchmal muss ich nochmal zu Stift und Papier greifen und verschiedene Möglichkeiten durchspielen. Gerade bei längeren Texten gerate ich immer wieder an Punkte, an denen ich nicht weiterweiß. Eine Zeitlang war ich auf dem Tripp: Ich muss mehr plotten, also von vornherein wissen, wo es hingeht und über welche Stationen. Ich habe Tabellen gemacht und Listen, Zeitschienen gemalt oder Törtchen – und habe dabei Thema und Inspiration verloren. Inzwischen arbeite ich im Wechsel: Ich denke nach mit Stift und Papier, schreibe am Text (und überarbeite ihn), wenn ich nicht weiterkomme, greife ich wieder zu meiner Kladde. Aber ich plotte nicht, sondern habe immer nur das Thema präsent, nicht aber, wie ich es konkret umsetze.

Es heißt ja oft, ein guter Plot sei das halbe Buch. Das haben wahrscheinlich Vertreter des anderen Schreibtyps in die Welt gesetzt: die Planer. Planer brauchen eine Struktur, ein Gerüst, das sie dann nur noch mit Fleisch bekleiden. Dieses Vorgehen ist sicher sinnvoll bei komplexen Handlungssträngen in Krimi/Thriller, Fantasy oder anderen, umfangreichen Genre-Texten. Aber für mich funktioniert das nicht, sondern es blockiert mich.

Deshalb mein Rat: Schreibtyp herausfinden. Planer oder Drauflosschreiber?